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Ausstellung: Konstruktionsprinzipien im Werk von Stefan Polónyi

Donnerstag, 17. Januar 2013, 18 Uhr
In Kooperation mit der HafenCity Universität Hamburg, der Hamburgischen
Ingenieurkammer Bau und der Hamburgischen Architektenkammer
Eröffnung der Ausstellung

Tragende Linien - Tragende Flächen.
Konstruktionsprinzipien im Werk von Stefan Polónyi
Zur Eröffnung sprechen
Volkwin Marg(gmp Architekten) und Annette Bögle(HCU Hamburg)
Eine Ausstellung des M:AI Museum für Architektur und Ingenieurkunst des Landes Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der TU Dortmund und A:AI NRW
. Eintritt zur Eröffnung frei, danach € 5,- / erm. 3,-.
Geöffnet bis zum 3. März 2013, Di. - So. 11 bis 18 Uhr

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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Stefan Polónyi zählt zu den herausragenden Bauingenieuren  in Deutschland. In über sechzig Jahren seiner Tätigkeit hat er mit vielen national und international bedeutenden Architekten an unterschiedlichsten Projekten zusammengearbeitet. Bei diesen Kooperationen hat er sich weder als bloßer Statik-Dienstleister noch als Konstruktions-Diktator verstanden, sondern als kongenialer Partner der Architekten. Für Stefan Polónyi müssen Tragwerk, ästhetische Gestaltung und Funktion eine unauflösliche Einheit eingehen: „Die gestalterische Freiheit sollten wir dazu nutzen, dass nicht allein die Tragfunktion erfüllt wird, sondern die Tragkonstruktionen auch im Bereich der Kunst Platz finden.“ Selten hat ein Bauingenieur einen solchen Anspruch formuliert, was nicht nur auf Anerkennung, sondern auch auf gelegentliches Unverständnis in der eigenen Zunft gestoßen ist. Architekten aber, die mit Stefan Polónyi zusammengearbeitet haben, haben diesen hohen Anspruch immer als eine Bereicherung des eigenen Entwurfsprozesses verstanden. „Es ist nicht Aufgabe des Ingenieurs, dem Architekten klarzumachen, dass es nicht geht, sondern zu zeigen, wie es geht“, so Stefan Polónyis Credo.
Am Anfang von Polónyis Karriere standen kühne Faltwerke und Schalenkonstruktionen, die er zusammen mit Josef Lehmbrock und Fritz Schaller für deren Kirchenbauten entwickelte. Und das in einer Zeit, in der die statischen Berechnungen noch nicht mit dem Computer erfolgten, sondern vieles nur am Modell erprobt werden konnte. Eng arbeitete er mit Oswald Mathias Ungers zusammen, für dessen bedeutende Bauwerke er fast alle Tragwerke entwickelte. Es folgten Projekte mit Rem Koolhaas, Claude Vasconi, Reichen et Robert, Dani Karavan, Gustav Peichl, Jean Nouvel und vielen anderen. Polónyis Brücken, die ab den 1990er Jahren im Ruhrgebiet entstanden sind, sind mit ihren roten gebogenen Rohren als konstruktives und ästhetisches Moment mittlerweile zu Landmarken geworden. Heute entwickelt er Brücken gleichsam als Gebäude über den Fluss, sogenannte living bridges.
Stefan Polónyis vielfältige Berufserfahrungen flossen ein in seine Lehre an den Hochschulen in Berlin und Dortmund. Gemeinsam mit den Architekten Harald Deilmann, Josef Paul Kleihues und dem Ingenieur Hermann Bauer begründete er das bis heute vielbeachtete „Dortmunder Modell Bauwesen“ an der damaligen Fakultät Bauwesen der Universität Dortmund. 
Die Ausstellung ist keine umfassende Retrospektive eines bauingenieurtechnischen Oeuvres, das ohnehin noch nicht abgeschlossen ist. Vielmehr nimmt sie das herausragende Werk Stefan Polónyis zum Anlass, um Prinzipien der Konstruktion einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen. Dahinter steht auch der baukulturelle Auftrag, das Wissen um Konstruktionsweisen in die öffentliche Debatte um Baukultur einzubringen. Die Ausstellung wählt dafür das von Polónyi unter dem Titel „Tragende Linien – Tragende Flächen“ entwickelte System seiner Tragwerkslehre. Jedes einzelne Konstruktionsprinzip wird durch ein interaktives Modell veranschaulicht, das die Wirkung der Zug- und Druckkräfte, des Tragens und Lastens verdeutlicht. Eine kleine Auswahl von Projekten Polónyis verdeutlicht, wie der Bauingenieur die Konstruktionsprinzipien in den jeweiligen Tragwerkslösungen genutzt hat. Die Projekte stammen aus unterschiedlichen Phasen seines Gesamtwerkes und sind aus der Zusammenarbeit mit verschiedenen Architekten hervorgegangen. Auf diese Weise soll das Schaffen dieses herausragenden Bauingenieurs in seiner repräsentativen Breite veranschaulicht werden.

Auf der Grundlage von Stefan Polónyis Vorlass, der heute im A:AI Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW der TU Dortmund aufbewahrt wird, konnte das Ausstellungskonzept erarbeitet werden. Außerdem stammt ein Großteil der Exponate aus diesem Bestand.


Begleitprogramm zur Ausstellung:

Donnerstag, 31. Januar 2013, 19 Uhr
Stefan Polónyi
"Zwänge der Baukunst" - Vortrag und Führung.
Eintritt: 6,- / erm. 4,-

Donnerstag, 14 Februar 2013, 19 Uhr
Jörg Schlaich
"Mein Hamburg". Vortrag zu seinen Hamburger Bauwerken wie Finnlandhaus, Fernsehturm, Bundeswehr-hochschule, Alsterschwimmhalle, Eislaufzelt Stellingen, Museum für Hamburgische Geschichte
Eintritt: 6,- / erm. 4,-

Donnerstag, 28. Februar 2013, 19 Uhr
Klaus Bollinger
Das Dortmunder Modell im Praxistest. Ein Werkbericht.
Eintritt: 6,- / erm. 4,-

 

 

 

Ausstellung: Konstruktionsprinzipien im Werk von Stefan Polónyi - Bild #4
Kirche St. Paulus in Neuss (Schaller Architekten)
Foto: Regina Wittmann

Ausstellung: Konstruktionsprinzipien im Werk von Stefan Polónyi - Bild #5
Neue Messe Leipzig (gmp Architekten)
Foto: Busam/Richter

Ausstellung: Konstruktionsprinzipien im Werk von Stefan Polónyi - Bild #6
Kirche St. Suitbert in Essen-Überruhr
(mit Josef Lehmbrock)
Foto: Peter Breuer

© Abbildungen:
 
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